Die Burg Sümeg liegt ungefähr 25 Kilometer nördlich vom Plattensee an der Hauptstraße 84 (Wien-Balaton) im südwestlichen Ausläufer des Bakony-Gebirges. Von der Burg aus hat man einen wunderschönen Panoramablick über die angrenzenden Regionen. Neben dem Bakony-Gebirge sind von der Burg aus das Keszthelyer- Gebirge und die kleine ungarische Tiefebene sehr schön zu sehen.
Die Burg und die gleichnamige Stadt mit ihren rund 6900 Einwohnern liegt nördlich des Keszthelyer Gebirges in der Region Balaton-Oberland. Von Keszthely aus sind es etwa 25 Kilometer bis nach Sümeg, was die Stadt und die Burg zu einem der beliebtesten Ausflugsziele für Balaton-Urlauber macht.
Die Straßen der Stadt umringen den Burghügel, die schon aus der Ferne - wie eine märchenhafte Erscheinung - am Horizont sichtbar ist. Die Burg Sümeg ist die größte und am besten erhaltene Burg im gesamten Balaton-Oberland. Sie wurde 270 Meter über dem Meeresspiegel, auf einem 87 Meter hohen Felsen erbaut. Die Gebäude und die Schutzmauern sind in der Form eines unregelmäßigen Vierecks errichtet. Die Lange der Burg beträgt stolze 125 Meter bei einer Breite von knapp 80 Meter.
In der Nähe der Stadt Sümeg wurden Urnen und andere Gegenstände aus der Bronzezeit entdeckt. Im Süden der Stadt befindet sich der Mogyorós-Hügel, ein alter prähistorischer Steinbruch, der heute ein geschütztes Gebiet und Museum ist. Den ausgegrabenen Militäranlagen und Wohngebäuden nach zu urteilen, war die Gegend schon zu römischer Zeit ein bewohntes Gebiet.
Die Geschichte der beindruckenden Burg reicht jedoch sogar bis ins sechste Jahrhundert zurück. Es wird vermutet, dass der Kalksteinhügel auf dem die Burg errichtet wurde, bereits in der awarischen Zeit eine sehr wichtige strategische Rolle spielte und schon damals eine Wehranlage an dieser Stelle erbaut wurde. Durch die Eroberung des Karpatenbecken und der Landnahme der Ungarn im neunten Jahrhundert wurde dann eine befestigte Burg an diesem strategisch wichtigen Punkt erreichtet.
Das Burgschloss besteht aus drei größeren Einheiten: Dem äußeren und dem inneren Ring sowie der Zitadelle. Der älteste Teil der heutigen Burg wurde etwa in den 1260er Jahren gebaut.
Eine größere bauliche Veränderung trat im 14. Jahrhundert während der Anjou-Könige ein. Zu dieser Zeit wurde die Burg verstärkt, um die Mauern der Zitadelle und den oberen Turm zu verstärken.
Mitte des 13 Jahrhunderts gelangten die Burg und die umliegende Siedlung unter die Herrschaft des Bischofs von Veszprém. Die Burgen Veszprém und Sümeg waren fortan Besitztürmer des Bistums und wurden in dieser Zeit zum Schutz vor mongolischen Reiterheeren erweitert und stärker befestigt.
Nach dem Tode von König Matthias, Mitte des 15. Jahrhunderts, gelangten die Burgen in Veszprém und Sümeg in die Hände von König Maximilian von Habsburg. Die österreichische Herrschaft dauerte jedoch nicht sehr lange, schon bald eroberte Pál Kinizsi die Burgen von Sümeg und Nagyvázsony und gab sie König Ulászló II. zurück. In dieser Zeit wurde auch die umliegende Siedlung zum ersten Mal als Markplatz in den Geschichtsbüchern erwähnt.
Im Jahre 1541 geriet rund ein Drittel Ungarns in die Hände des osmanischen Herrschers Süleyman I. So wurde für 150 Jahre das Nordufer des Balatons die Grenze zwischen Ungarn und dem Osmanischen Reich. Zu der Zeit griffen die Türken oft die Burg von Sümeg an. Die Festung konnte jedoch allen Angriffen standhalten und wurde nie von den Osmanen erobert. Wegen ihrer Wehrhaftigkeit diente sie in dieser Zeit auch als Bischofssitz. Im Jahre 1543 wurde Sümeg, wie auch viele andere Burgen um Umkreis das Balatons, zu einer Grenzbefestigung. Nachdem Stuhlweißenburg und Veszprém im Jahre 1552 an die Osmanen gefallen sind, wurde Sümeg der einzige sichere Ort im gesamten Bistum.
Für die Entwicklung und die Geschichte der Stadt Sümeg spielt die Burg bis zum heutigen Tag eine bedeutende Rolle. Das Schicksal der Burg und der Siedlung waren zu allen Zeiten eng verflochten, denn alles was in der Burg geschah, übte auch auf die Siedlung am Fuße des Berges eine starke Wirkung aus.
Der Burg kann man in der Regel das ganze Jahr über täglich besuchen. Programme werden aber in der meist in den Sommermonaten von Juni bis August angeboten.
Öffnungszeiten:
Nov. - März von 9 - 16 Uhr
April, Mai, Sept., Okt. von 9 - 16 Uhr
Juni - Aug. von 9 - 16 Uhr
Sümeg, Várkert, 8330 Ungarn
Telefon: +36 87 352 737
Website: http://www.sumegvar.hu/
